Was wäre eigentlich, wenn der Vesuv wieder ausbräche? Dieser spannenden und auch beunruhigenden Frage geht Katja Brandis in ihrem Jugendbuch 'Vulkanjäger' nach.

Den Rahmen den Geschichte bildet das Verhältnis von Jan zu seinem Vater André, der (den Krafft's nachempfunden) von einem Vulkanausbruch zum anderen reist, um die verschiedenen Ausbrüche zu dokumentieren. Und dieser Vater läd seinen Sohn ein, ihn während der Ferien auf seinen Reisen zu begleiten.

Und so beginnt eine Reise, die die Protagonisten zunächst einmal nach Neapel und zum Vesuv führt, wo Jan die bezaubernde Giulia kennen lernt. Aber ehe sich da etwas entwickelt geht es schon weiter nach Hawaii und von dort aus weiter nach Indonesien zum Kawah Ijen, den Vulkan, der für seine Schwefelproduktion berühmt/berüchtigt ist. Während der kawah Ijen ganz friedlich ist, kann man dies vom Merapi nicht sagen. Denn dieser Berg ist berüchtigt für seinen Dom, der fast beständig wächst wobei gelegentlich ein Stück abbricht und als pyroklastischen Strom zu Tal rast. Auf diese Reise lernt Jan, und damit auch der Leser, die wichtigsten Arten vulkanischer Aktivität kennen.Dies ist alles nett verpackt und sachlich weitgehend richtig.

Und dann erwacht der Vesuv und es geht zurück nach Neapel. Nun ist es ja so, dass niemand weiß, wie der nächste Ausbruch des Vesuv verlaufen wird, denn die Eruptionstätigkeit dieses Vulkans ist so variabel wie die kaum eines anderen Vulkans und reicht von kleinen Gipfelausbrüchen über gewaltige Lavaströme bis zu extrem explosiven plinianischen Eruptionen. Die Autorin hat sich für einen ziemlich schweren plinianischen Ausbruch entschieden, in den dann Jan und sein Vater hinein geraten. Was sie dort erleben soll allerdings hier nicht verraten werden ...

Der Text wird ergänzt durch ein ausführliches Nachwort und ein 16-Seiten-Glossar, welches allerdings nicht wirklich notwendig ist, da im Text das Meiste ausreichend erklärt wird. Dennoch, für den Leser/die Leserin, die das Thema vertiefen möchte, sicherlich ein nützlicher Einstieg.

Alles in allem also ein lesenswertes, manchmal allerdings nur moderat spannendes Buch, das einen ganz guten ersten Einblick in die Vulkanologie liefert.